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Präzession

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Manfred Schönborn

Astronomie und Astrophysik, westwärts gerichtete Verlagerung der Äquinoktien auf Grund einer Kreisbewegung der Erdachse um den Pol der Ekliptik. Die Präzession wird verursacht durch die Anziehungskräfte von Sonne und Mond auf den durch die Erdabplattung hervorgerufenen Äquatorwulst der Erde. Dies verursacht Drehmomente, welche die Rotationsachse der Erde, die um 23 °27 \' gegen die Senkrechte auf die Erdumlaufbahn geneigt ist, aufzurichten versuchen. Die Rotationsachse reagiert darauf mit einer rechtwinkligen Ausweichbewegung, die zu der beobachteten Kreisbewegung führt. Die Periode dieser Bewegung beträgt 25 850 Jahre (Platonisches Jahr (Jahr)), die jährliche Bewegung der Äquinoktien beträgt daher 50,26 \'\'. Die Präzession besteht aus drei Komponenten: Die Lunisolarpräzession (50,4 \'\') beruht auf den Anziehungskräften von Sonne und Mond (siehe Abb.). Ihr entgegengerichtet ist die Planetenpräzession (0,12\'\'), die von den Anziehungskräften der Planeten hervorgerufen wird, sowie die geodätische Präzession (0,02\'\'). Die Präzession war bereits 150 v.Chr. Hipparcos bekannt.

Präzession

Präzession: Prinzipskizze der lunisolaren Präzession.

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