Biographien, 1) Ida Eva, geb. Tacke, deutsche Physiko-Chemikerin, *25.2.1896 Lackhausen (heute Wesel), 24.9.1978 Bad Neuenahr, studierte von 1915-1919 an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg Chemie und Physik, 1919 Diplom, 1921 Promotion (Dr.-Ing.) mit einer Arbeit über Lackproduktion;
anschliessend Gastwissenschaftlerin in der PTR, im Photochemischen Laboratorium ihres späteren Mannes Walter, dem sie als Mitarbeiterin nach Freiburg (1935), Strassburg (1941) und Bamberg (1945) folgte.
1925 zusammen mit ihrem Mann Nachweis von Rhenium und Masurium, von denen aber nur die Entdeckung des Rheniums international akzeptiert wurde. 1934 äusserte sie die Vermutung, Uran könne durch Neutronenbeschuss in zwei Bruchstücke zerfallen, stiess damit aber bei den Physikern auf Ablehnung.
2) Walter, deutscher Physikochemiker, *17.8.1893 Berlin, 7.12.1960 Bamberg. Nach dem Abitur (1912) Studium der Chemie und Physik, das durch den ersten Weltkrieg unterbrochen wurde. 1920 Promotion mit einer photochemische Arbeit am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Berlin bei W. Nernst, dort anschliessend Assistent; ab 1922 Mitarbeiter der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, Leiter des Chemischen bzw. Photochemischen Laboratoriums. 1935 Professor für Physikalische Chemie Universität Freiburg, 1941/45 in Strassburg, zugleich Aufbau eines Vierjahrplan-Instituts für Photochemie; 1946/56 Universität Bamberg, dort 1956/60 Direktor des Forschungsinstituts für Geochemie.
Mit seiner Frau Ida Forschungen zum röntgenspektroskopischen Nachweis der Elemente Rhenium und Masurium sowie geo- und kosmochemische Arbeiten (Elementhäufigkeit in Organsimen, Erdrinde und Meteoriten), die Noddack zu einem Pionier der Biogeochemie und Archäometrie machen; weiterhin bedeutende Arbeiten zum Quantenumsatz photochemischer Prozesse und der physikalischen Chemie von Oxiden.
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