Teilchenphysik,
periodische Ab- und Zunahme der Intensität eines ursprünglich reinen Strahles
einer Neutrinoart (der z.B. nur enthält) entlang seiner Ausbreitungsrichtung.
Parallel dazu lässt sich das Auftauchen einer neuen, im ursprünglichen Strahl nicht
vorhandenen Neutrinoart (z.B.
)
beobachten. Ursache hierfür ist, dass die in Prozessen der schwachen
Wechselwirkung erzeugten Neutrinoarten
,
,
(die sog. Flavor-Eigenzustände) im allgemeinen
keine scharfen Massen haben, sondern - in enger Analogie zur Mischung der
Quarks - Überlagerungen von Masseneigenzuständen
,
,
sind.
Für den vereinfacht angenommenen Fall von nur zwei an der
Mischung beteiligten Neutrinoarten ergibt die quantenmechanische Beschreibung
für die Umwandlung z.B. eines in
die Wahrscheinlichkeit
d.h. die - und
-Intensitäten
oszillieren mit einer charakteristischen Amplitude und Frequenz. Die Amplitude
spiegelt die Grösse des Massenmischungswinkels
(elektroschwache Parameter) wider, der zweite
Term beschreibt implizit die Frequenz der Oszillation im Abhängigkeit vom
Abstand
zwischen Quelle und Detektor; er hängt ab von
der Neutrinoenergie
sowie der Differenz der Massenquadrate beider
Masseneigenzustände,
.
Oszillationen treten demnach auf, wenn mindestens eine Neutrinosorte eine von
Null verschiedene Masse aufweist, und wenn nicht alle Neutrinomassen exakt
identisch sind.
Experimente mit Neutrinos, die in der Sonne oder der Erdatmosphäre entstehen, liefern seit längerem Hinweise auf Neutrinooszillationen. Insbesondere die 1998 publizierten Ergebnisse des Super-Kamiokande-Experimentes in Japan zur Untersuchung der Flusses atmosphärischer Neutrinos zeigen erstmals eine überzeugende Evidenz für massebehaftete Neutrinos.
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