ein von J.C. Maxwell erdachtes Wesen mit der Eigenschaft, in molekulare Vorgänge ordnend eingreifen zu können, um unter Ausnutzung mikroskopischer Schwankungserscheinungen makroskopische Wirkung zu erzielen. Der Maxwellsche Dämon könnte z.B. nach einem Gedankenexperiment von Maxwell im Widerspruch zum zweiten Hauptsatz der Thermodynamik eine makroskopische Temperaturdifferenz hervorrufen, indem er an einer kleinen Öffnung in der Trennwand zweier ursprünglich gleichmässig temperierter Behälter in der einen Richtung nur die langsamen, in der anderen Richtung nur die schnellen Moleküle passieren lässt. Dass der Widerspruch zum zweiten Hauptsatz im Grunde nur scheinbar ist, wurde von L. Szilard gezeigt, der die Entropieänderung bei den ständig notwendigen Messprozessen des Maxwellschen Dämons mit in die Entropiebilanz einbezog. Die Unmöglichkeit des Maxwellschen Dämons oder eines analog wirkenden physikalischen Gerätes ergibt sich daraus, dass er als irgendwie geartetes physikalisches System selbst Schwankungserscheinungen unterworfen sein muss.
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