optischer Schalter, der den elektrooptischen Kerr-Effekt ausnutzt. Eine Kerr-Zelle besteht meistens aus einem mit einer isotropen Flüssigkeit gefüllten Plattenkondensator, an den ein elektrisches Gleich- oder Wechselfeld angelegt wird. Unter Einfluss des Feldes wird die Flüssigkeit doppelbrechend und dreht die Polarisationsrichtung eines durchgehenden, linear polarisierten Lichstrahls. Zusammen mit einem nachfolgenden Analysator kann so der Lichtstrahl geblockt werden. Abhängig vom Medium werden sehr kurze Schaltzeiten erreicht, z.B. 4 × 10-11 s bei Nitrobenzol oder ca. 3 × 10-12 s bei Kohlenstoffdisulfid. Kerr-Zellen eignen sich damit als optische oder elektrische Messinstrumente (Fluoreszenzmessungen, Lichtgeschwindigkeitsmessungen, Schalter in Lasertechnik, Messung sehr grosser elektrischer Felder).
Kerr-Zelle: Aufbau.
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