Bezeichnung für einen Zustand bei optischen Systemen, bei dem die Koma behoben ist (isoplanatisches System). Die in einem seitlich der optischen Achse liegenden Bildpunkt entstehende Kaustik wird bei der Isoplanasie lediglich durch den verbleibenden Öffnungsfehler verursacht und zeigt keine Unsymmetrie. Das mathematische Kriterium wird durch die folgende Isoplanasiebedingung beschrieben und ersetzt die Bedingung für die aplanatische Abbildung, die nur für ein System ohne Öffnungsfehler gilt. Die Isoplanasiebedingung leitet sich aus einer Fehlerrechnung dritter Ordnung ab und lautet:
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Dabei ist Dsk die Grösse des Öffnungsfehlers, sk die paraxiale Schnittweite des Bildpunktes nach der k-ten Fläche, zk der Abstand der Austrittspupille von der k-ten Fläche, b der paraxiale Abbildungsmassstab, t1 der Winkel des Objektstrahles mit der Achse nach der 1. Fläche und tk der Winkel des Bildstrahles mit der Achse nach der k-ten Fläche. n1 und nk bezeichnen die Brechzahlen vor der 1. bzw. nach der k-ten Fläche. Anschaulich verlangt die Isoplanasiebedingung, dass die Änderung der Brennweite über die Öffnung hinweg dem Öffnungsfehler proportional ist. Eine Weiterentwicklung der Isoplanasiebedingung ist das Koinzidenzkriterium, zu dessen Berechnung lediglich die Flächenkoeffizienten der Fehlerrechnung dritter Ordnung herangezogen werden.
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