metallische Legierung, deren thermische Ausdehnung in einem weiten Bereich um die Zimmertemperatur um ca. eine Grössenordnung kleiner ist als die von herkömmlichen Metallen und die daher nahezu »invariant« ist gegen Temperaturänderung. Dieser Effekt wird hauptsächlich in FeNi-Basislegierungen, z.B. Fe65Ni35, (FeNi)90Co10, beobachtet und tritt im Bereich der martensitischen Phasenübergänge von der kubisch-flächenzentrierten zur kubisch-raumzentrierten Struktur auf (Kristallstruktur). Fe54Ni34Cr12 zeigt zusätzlich ein temperaturunabhängiges elastisches Verhalten (»Elinvar«). Als Ursache der Invar-Eigenschaften wird ein gleichzeitiges Vorhandensein von ferromagnetischer Ordnung und antiferromagnetischer Ordnung, insbesondere bei dem Verhalten der Fe-Atome, vermutet. Bei Temperaturerhöhung geht das Eisen von einem Zustand mit hohem magnetischen Moment und grossem Gitterabstand in einen Zustand mit einem kleinen Moment und geringem Volumen über. Wegen der thermischen Formstabilität haben Invar-Legierungen Anwendungen z.B. als Präzisionsmesswerkzeuge und -bauteile oder als Trägerplatten für Halbleiterchips.
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