Heavy Quark Effective
Theory, Modell zur Beschreibung der Zerfälle schwerer Hadronen. Sie basiert auf
der Eigenschaft, dass im Grenzfall unendlich hoher Masse des schweren Quarks, , zwei neue
Symmetrien in der Quantenchromodynamik entstehen, die in der allgemeinen, voll
dynamischen Formulierung der Theorie nicht vorhanden sind: zum einen eine SU(Nf)
Flavor-Symmetrie, wobei Nf die Zahl der schweren
Flavors ist; sie verbindet Zustände mit verschieden schweren Quarks und ist
eine Konsequenz der Tatsache, dass für
die Kopplung zwischen schweren Quarks und
Gluonen unabhängig von Masse und Flavor des schweren Quarks wird. Zum anderen
tritt eine SU(2) ´
SU(2) Spin-Symmetrie auf, die durch die Spins der schweren Quarks bzw.
Antiquarks, SQ und
, erzeugt wird.
Im Grenzfall
entkoppelt der Spin des schweren Quarks von
der Dynamik im Inneren des Hadrons, weil die Spin-Spin- oder
Hyperfein-Wechselwirkung umgekehrt proportional zur Masse MQ ist.
Durch die Symmetrien der HQET wird die Zahl der unabhängigen Formfaktoren, die bei Übergängen schwerer Hadronen auftreten, stark reduziert. Diese Reduktion kann mit verschiedenen Techniken durchgeführt werden. Alle Methoden nutzen die in der HQET gemachte Annahme unendlich hoher Masse des schweren Quarks und die daraus folgenden Vereinfachungen und führen zu identischen Resultaten.
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