eine 1966 von S. Havriliak und S. Negami vorgeschlagene empirische Erweiterung des Debyeschen Ansatzes zur Beschreibung der dielektrischen Relaxation (Debye-Relaxation). Für die komplexe Dielektrizitätskonstante gilt demnach:
dabei sind es und e¥ die (reellen) Grenzwerte der Dielektrizitätskonstanen für verschwindende (es, statische Dielektrizitätskonstante) und unendliche (e¥) Frequenz w, tHN die Havriliak-Negamik-Relaxationszeit, a und g sind empirische Parameter, deren physikalische Interpretation nicht unmittelbar möglich ist. Die Abweichungen vom Debyeschen Ansatz können mit hochauflösenden spektroskopischen Messmethoden (z.B. dielektrische Spektroskopie) nachgewiesen werden. Spezialfälle der Havriliak-Negami-Funktion sind die Cole-Davidson-Funktion (g = 1) und die Cole-Cole-Funktion (a = 1). Der Ansatz von Havriliak und Negami erfüllt die Kramers-Kronig-Dispersionsrelation, die Kausalitätsbedingung ist also erfüllt. Ein weiterer wichtiger Ansatz zur dielektrischen Relaxation ist die Kohlrausch-Williams-Watts-Relaxation.
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