fester Aggregatzustand, in dem die Atome oder Moleküle nicht in einem Kristallgitter angeordnet sind, sondern der die ungeordnete Struktur der flüssigen Phase aufweist (amorphe Festkörper). Der Glaszustand entsteht aus einer Schmelze, bei der die Kristallkeimbildung unterdrückt wird, so dass sie unter die Schmelztemperatur Tm unterkühlt werden kann, ohne zu kristallisieren. Bei der Glasübergangstemperatur Tg, die in der Regel weit unterhalb Tm liegt, setzt der Glasübergang ein, bei dem die Nahordnung der unterkühlten Flüssigkeit eingefroren wird. Der Glaszustand ist somit weit entfernt vom thermodynamischen Gleichgewicht. Während die unterkühlte Schmelze die Merkmale einer Flüssigkeit wie das viskose Fliessen aufweist, vollzieht sich im Glaszustand der Stofftransport überwiegend durch Diffusionssprünge, wie es für Festkörper typisch ist. Bei Annäherung an Tg ist deshalb ein starker Anstieg der Viskosität der Schmelze zu verzeichnen, die bei Tg in der Grössenordnung 1012 Pa · s liegt.
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