Teilgebiet der Biomechanik, welches die Fortbewegung biologischer Systeme (Sprung, Lauf, Schwimmen, Flug, Bewegung mit Hydroskelett, Flagellen- und Cilienbewegungen) mit den Mitteln der technischen Mechanik untersucht. Als Beispiel soll hier der Sprung der Wüstenheuschrecke Schistocerca gregaria betrachtet werden. Bei einer Körpermasse von 3 g, einem Absprungwinkel von 55° und einer Sprungweite von 80 cm muss eine Mindeststartgeschwindigkeit von 2,81 m/s erreicht werden. Zur Beschleunigung steht eine Sprungbeinlänge von ca. 4 cm zu Verfügung, daraus folgt eine mittlere Beschleunigung von etwa der zehnfachen Erdbeschleunigung. Die dazu benötigte Muskelkraft beträgt ca. 5 N. Im Bereich des Apodems des Hauptsprungmuskels beträgt die Spannung 500 N / mm2, was schon 83 % von dessen Reissfestigkeit ausmacht! Da kleine Springer kürzere Sprungbeinlängen und eine grössere Oberfläche pro Masseeinheit (und damit einen grösseren Luftwiderstand) haben, sind sie physikalisch grossen Tieren im Sprung unterlegen.
Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
TechniklexikonModernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.