die ungewollte Verbindung eines spannungführenden Leiters mit der Erde (Erdung). In Niederspannungsnetzen (220-V-Netz) ist praktisch überall eine Leitung fest geerdet, nämlich der Sternpunkt des Versorgungstransformators, in diesem Fall ist Erdschluss gleichbedeutend mit Kurzschluss. Bei Hochspannungsnetzen (Hochspannung) wird in Deutschland - im Gegensatz zu den USA - der Sternpunkt nicht kurz geerdet, sondern über eine Induktivität mit der Erde verbunden (Löschspule). Wenn an einer Stelle der Leitung ein Erdschluss einer Phase auftritt, fliesst ein Verschiebungsstrom über die Erdkapazität der intakten Phasen durch die Erde zur Erdschlussstelle. Dieser Strom ist in Gegenphase zum Erdschlussstrom über die Löschspule, beide heben sich nahezu auf, wenn die Induktivität der Löschspule passend zur Leitungskapazität gewählt wird. Auf diese Weise können Erdschluss-Lichtbögen, die z.B. durch herabfallende Äste verursacht werden, selbsttätig gelöscht werden.
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