Quantenmechanik, nach A. Einstein, B. Podolski und N. Rosen benanntes Gedankenexperiment (1939) zur Frage der Unvollständigkeit der Quantentheorie, die anhand des Verhaltens kohärenter Zweiteilchenzustände bei der Messung eines der Teilchen demonstriert werden sollte.
Das Experiment wird hier in der Neuformulierung von D. Bohm dargestellt:
Zwei Spin-1/2-Teilchen im Singulettzustand
werden von einer Quelle emittiert und entfernen sich voneinander. Ist der
Abstand der beiden Teilchen so gross, dass sie nicht mehr miteinander
kommunizieren können, findet man in obigem System folgende Korrelationen bei
Messung der Einteilchen-Spin-Zustände: Wenn die z-Komponente
Sz von Teilchen 1 Spin nach oben
aufweist, misst man bei Teilchen 2 Spin nach unten und umgekehrt. Misst man die x-Komponente Sx
von Teilchen 1 und findet +h/2, so hat Sx
von Teilchen 2 den Wert -h/2 und umgekehrt. In diesem System kommt die
Nichtlokalität der Quantentheorie zum Ausdruck: Die Messung von Teilchen 1
beeinflusst das Experiment an Teilchen 2. Die Nichtlokalität als Folge von
korrelierten Vielteilchenzuständen führt zu keinen Widersprüchen zur
Relativitätstheorie. Auch wenn bei Messung einer Spin-Komponente eines
Teilchens die des anderen Teilchens sofort bekannt ist, lässt sich damit keine
Information übertragen. Die Korrelation kann nach der Messung festgestellt
werden. An dieses Gedankenexperiment haben Einstein, Podolsky und Rosen
folgende Argumentation zugunsten einer Theorie von verborgenen Parametern
geknüpft: Durch die Messung an Teilchen 1 ist das Ergebnis der Messung von
Teilchen 2 schon vorher bekannt. Da durch die Separation der Teilchen keine
Beeinflussung stattfand, müssen die Messergebnisse schon vor der Messung
festgelegen haben. Das Paradoxon beruht darin, dass zwar die Konsequenzen des
quantenmechanischen Zustandes beachtet werden, die inhärente Nichtlokalität
aber vernachlässigt wird.
Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
TechniklexikonModernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.