Laserphysik und -technik, ein Maser, dessen Medium aus nur einem Atom bestehen kann. Mit dem Ein-Atom-Maser lassen sich insbesondere bestimmte Aspekte der Quantenelektrodynamik überprüfen.
In einem Ofen wird ein Strahl aus Alkaliatomen erzeugt und
durch eine Blende kollimiert. Durch eingestrahltes Laserlicht lassen sich dann
im Atomstrahl gezielt hohe Rydberg-Zustände mit sehr langen Lebensdauern
anregen. Die angeregten Atome gelangen in einen Hohlraumresonator, der durch
mechanische Deformation im Bereich der Übergangsfrequenz n = (En - En - 1)/h der Atome
zwischen den zwei Rydberg-Zuständen ô n
ñ
und
ô
n -
1 ñ abgestimmt werden kann. Durch spontane
Emission eines Photons kann ein den Hohlraumresonator duchfliegendes Atom in
den Zustand ô n - 1 ñ übergehen und eine Resonatormode anregen. Die
Lebensdauer dieser Resonatormode hängt wesentlich von der Resonatorgüte ab.
Durch Kühlung auf eine Temperatur von nur einigen Kelvin werden die Wände des
Resonators supraleitend, und die Resonatorgüte steigt auf Werte von Q ³ 1010. Das entpricht einer
Lebensdauer der Resonatormode von mehr als 1 s. Erniedrigt man bei einem derart
präparierten Resonator die Dichte des Atomstrahls nun immer mehr, so kann man
erreichen, dass sich während der Zeitspanne, die die Atome typischerweise zum
Durchfliegen des Resonators brauchen, nur ein einzelnes Atom im Resonator
befindet. Bei geeigneter Wahl der kinetischen Energie der Atome im Strahl ist
diese Durchflugszeit kleiner als die Lebensdauer der Resonatormode, und man
kann bequem die Wechselwirkung des einzelnen Atoms mit dem elektromagnetischen
Feld des Resonators untersuchen. Das Atom, das spontan ein Photon emittiert und
dadurch die Resonatormode angeregt hat, kann das Photon beispielsweise wieder
absorbieren und auf diese Weise in seinen Ausgangszustand ô n ñ zurückkehren. Nach dem Verlassen des
Resonators wird durch Feldionisation festgestellt, in welchem der
Rydberg-Zustände ( ô n ñ oder ô n
-
1 ñ
) sich die einzelnen Atome befinden. Auf diese Weise konnte nachgewiesen
werden, dass im Resonanzfall, wenn also die Rydberg-Übergangsfrequenz und die
Resonatormode aufeinander abgestimmt sind, die Wechselwirkung zwischen Atom und
Resonatormode die Lebensdauer des Zustands
ô
n ñ
verkürzt, und zwar dadurch, dass eine
stimulierte Emission angeregt wird, d.h. es kommt zum Maser-Übergang ô n ñ ô n - 1 ñ .
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