Ein von Kodak entwickeltes Kopierverfahren, nach dem von einem Negativ oder Diapositiv beliebig viele und lichtfeste Färbbilder hergestellt werden können. Sie werden in beliebiger Größe und Zahl sowohl auf Papier als auch auf Film geprintet. Im Prinzip handelt es sich um ein Umdruckverfahren (dye trans-fer = Farbstoffübertragung), das in etwa den historischen, heute nicht mehr gebräuchlichen Edeldruckverfahren entspricht (z. B. Gummidruck, Öldruck, Pigmentdruck etc.). Ausgangsbild kann sowohl ein Farbdiapositiv oder Farbnegativ als auch ein normales Schwarzweißnegativ sein. Häufigste Anwendung erfolgt jedoch nach Farbdias. Zunächst werden Farbauszüge vom Original hergestellt, die auf einen fein differenzierenden panchromatischen Film, z. B. Kodak Separation Negativ-Film Typ i oder 2, jeweils über ein Rot-, Grün- und Blaufilter aufgenommen werden. Von jedem der so entstandenen Negative wird ein Matrix-Film belichtet (Kodak Matrix-Film 41 jo), auf dem während der Entwicklung ein Gelatinerelief entsteht, das in seiner Dicke, entsprechend der erfolgten Intensität des Lichteindrucks beim Kopieren, variiert und während der Entwicklung aushärtet. Damit sind eigentlich die drei Matrizen für den nachfolgenden Farbumdruck fertiggestellt. Sie entsprechen in ihrer Schichtstruktur jeweils einem Rot-, Grün- oder Blauauszug des Motivs und werden mit der jeweiligen Komplementärfarbe getränkt, also mit Gelb (Yellow), Purpur (Magenta) und Blaugrün (Cyan), wobei jede Matrize eine der Struktur der Gelatineschicht entsprechende Farbmenge aufnimmt. Die drei Farben werden nacheinander unter Verwendung eines Passers, der das präzise Ubereinander-drucken gewährleistet, durch Aufquetschen auf ein Blatt Dye Transfer-Papier übertragen. Dort entsteht in leuchtenden Farben und ohne jede Kornbildung ein vielfarbiges Bild, das in seiner Qualität höchsten Anforderungen farbfotografischer Kopiertechnik gerecht wird. Der Vorzug des Verfahrens liegt aber nicht nur in der Lichtbeständigkeit und Brillanz der in beliebiger Zahl von den Matrizen zu druckenden Farbpositive, sondern auch in der direkten Einflußnahme und in gestalterischen Veränderungsmöglichkeiten durch den Fotografen (z. B. in der Wahl eines Farbtons oder der Farbdichte) bei jedem der drei Umdruckvorgänge.
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