Festkörperphysik,
Modell von P. Drude und H.A. Lorentz zur Beschreibung des Ladungs- und
Wärmetransports in Metallen, das auf der Vorstellung eines klassischen
Elektronengases aufbaut (Elektronengasmodell, klassisches). Danach bewegen sich
die Elektronen mit der thermischen Geschwindigkeit v th, bis sie nach einer mittleren freien Weglänge
l durch einen Stoss abgelenkt werden. Im elektrischen Feld E
erfährt ein Elektron die zusätzliche Beschleunigung dvz/dt = - eE/me (e:
Elementarladung, me:
Elektronenmasse). Innerhalb der freien Flugdauer t = l/vth erhält es somit
zusätzlich die Geschwindigkeit vz = - eEt/me, so dass sich das
Elektron im zeitlichen Mittel mit der Driftgeschwindigkeit entgegen der Feldrichtung bewegt (die
Driftgeschwindigkeit wird manchmal auch ohne den Faktor 1/2 definiert). Mit der
Stromdichte j = sE =
-
envd (n: Anzahldichte
der Elektronen) ergibt sich für die elektrische Leitfähigkeit
,
die in Übereinstimmung mit dem Ohmschen Gesetz nicht von der Feldstärke E abhängt. Berücksichtigt man noch die Wärmeleitfähigkeit l = n v dlkB/2 eines einatomigen Gases (kB: Boltzmann-Konstante), so ergibt sich als das Verhältnis von thermischer zu elektrischer Leitfähigkeit gerade das empirisch ermittelte Wiedemann-Franz-Gesetz:
.
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