Elektrodynamik und Elektrotechnik, Weicheisenmesswerk, Drehmagnetinstrument, Rundspulmesswerk, ein elektrisches Messinstrument, bei dem im Gegensatz zum häufiger benutzten Drehspulinstrument keine drehbare Spule im Feld eines Dauermagneten, sondern eine drehbare Weicheisen-Nadel im Magnetfeld einer vom Messstrom durchflossenen Spule verwendet wird. Das Gerät dient bevorzugt der Strom- und Spannungsmessung bei Wechselstrom (1kHz), da die Kraftwirkung auf die Nadel nahezu unabhängig von der Stromrichtung ist (bei deren Umkehr ändert sich auch die Polarität des Eisens). Dreheiseninstrumente sind besser überlastbar und mechanisch widerstandfähiger als Drehspulinstrumente, haben jedoch i.a. einen höheren Eigenverbrauch. Präzisionsgeräte werden mit magnetischen Abschirmungen versehen, oder es werden zwei um 180° gegeneinander versetzte Messwerke benutzt (Astasierung).
Es wird zwischen Flachspulinstrumenten und Rund- oder Ringspulinstrumenten unterschieden. Beim älteren Flachspulgerät wird ein exzentrisch gelagertes und mit einem Zeiger verbundenes Eisenplättchen in die schlitzförmige Öffnung einer Flachspule hineingezogen. Beim heute überwiegend verwendeten Rundspulgerät ist eine von zwei Eisennadeln drehbar gelagert und mit dem Zeiger, die andere fest mit der Spule verbunden. Wenn durch die Spule ein Messstrom fliesst, stossen die Nadeln sich ab, da sie im Spulen-Magnetfeld gleichsinnig magnetisiert werden (Abb.).
Dreheiseninstrument: Dreheisen-Rundspulinstrument im Schnitt.
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