Weiss\'sches Gesetz, von P. Weiss entdecktes Gesetz über die Temperaturabhängigkeit der magnetischen Suszeptibilität cm bei Ferromagnetika (Ferromagnetismus), dem zufolge oberhalb der Curie-Temperatur TC, nachdem der Ferromagnetismus zusammengebrochen ist, gilt: cm = const./(T - TC) für T > TC. Das Curie-Weisssche Gesetz lässt sich als Verallgemeinerung des für Paramagnetika geltenden Curie-Gesetzes auffassen (Paramagnetismus). Der lineare Verlauf von 1/c wird streng nur für hinreichend hohe Temperaturen T > Q beobachtet (Abb.), wie es auch die Molekularfeldnäherung vorhersagt. Beim Abkühlen bilden sich bereits wenige Kelvin oberhalb von Q sog. Spincluster, die zu Abweichungen vom Curie-Weiss\'schen Gesetz führen. Dies lässt sich mit Hilfe der Weiss\'schen Theorie des Ferromagnetismus beschreiben, nach der Ferromagnetika aufgrund der grossen Austauschwechselwirkung bei Temperaturen unter TC sog. Weiss\'sche Bezirke mit homogener spontaner Magnetisierung bilden.
Auch die Dielektrizitätskonstante von Ferroelektrika im paraelektrischen Zustand oberhalb der ferroelektrischen Curie-Temperatur gehorcht einem Curie-Weiss\'schen Gesetz (Ferroelektrizität).
Curie-Weiss\'sches Gesetz: Reziproke Suszeptibilität von Ni im paramagnetischen Bereich T > Q und die Abweichung vom Curie-Weiss-Gesetz.
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