Trennrohrverfahren, Verfahren zur Vervielfachung des Elementareffektes der Thermodiffusion, der sich in der Entmischung von heterogen zusammengesetzter kondensierter Materie unterschiedlicher Molekülmasse bei Auftreten eines Temperaturgradienten äussert. Das Clusius-Dickel-Verfahren, 1938 von den Namensgebern vorgeschlagen, erlangte als Methode der Isotopentrennung Bedeutung.
Die Wirkungsweise des Trennrohrs, das bis zu 20m lang ist, einige Zentimeter Durchmesser hat und mit einem axial angebrachten Heizdraht oder einem dünnen Heizrohr (300 bis 500°C) versehen ist, verstärkt den Effekt der Thermodiffusion noch dadurch, dass sich in dem senkrecht stehenden Trennrohr infolge Konvektion eine Zirkulation ausbildet, die die Trennung der Isotope verbessert: Am Heizdraht befindet sich heisses und deshalb aufsteigendes Gas, an der gekühlten Aussenwand kaltes und deshalb absinkendes Gas. Die leichteren Isotope können oben, die schwereren unten abgezogen werden. Leitet man das an einem Ende entnommene Gas einem weiteren Trennrohr zu, so lässt sich die Trennung noch verbessern.
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