A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Techniklexikon.net

Ausgabe

Techniklexikon

Brønsted-Säure-Base-Konzept

Autor
Autor:
Petra Nordinghaus-Martin

Definition von Säuren und Basen anhand der Betrachtung von Protonenübertragungsreaktionen. Nach J.N. Brønsted und T.M. Lowry (1923) werden Verbindungen, die H + -Ionen (Protonen) abgeben können, als Säuren (HA) und Stoffe, die H + -Ionen aufnehmen können, als Basen (B) bezeichnet. Bei der Säure-Base-Reaktion stellt sich ein Protolysegleichgewicht ein: HA + B Brønsted-Säure-Base-Konzept A- + BH + . Für Wasser als Lösemittel kann man schreiben: HA + H2O Brønsted-Säure-Base-Konzept A- + H3O +  bzw. B + H2O Brønsted-Säure-Base-KonzeptHB +  + OH- (Wasser ist ein Ampholyt).

Nach der Brønsted-Definition unterscheidet man Neutralsäuren (z. B. HCl), Anionsäuren (z. B. HSO4-) und Kationsäuren (z. B. H3O + , NH4 + ). Säureanhydride sind Stoffe, die sich erst durch Reaktion mit Wasser in eine Brønsted-Säure verwandeln (z. B. SO3). Analog kann man Neutral-, Anion- und Kationbasen unterscheiden (Beispiele: NH3, OH- bzw. [Al(OH2)5OH]2 + ). "Basenanhydride" hingegen gibt es in diesem Konzept nicht. Säuren, die n Protonen abgeben können, werden als n-basige Säuren bezeichnet. Analog können n-säurige Basen n Protonen aufnehmen. Anders als das Arrhenius-Säure-Base-Konzept ist diese Theorie weder auf Wasser als Lösemittel noch auf die flüssige Phase überhaupt beschränkt. Im Unterschied zum Lewis-Säure-Base-Konzept setzt es jedoch immer einen protonenhaltigen Reaktionspartner voraus.

Vorhergehender Fachbegriff im Lexikon:

Nächster Fachbegriff im Lexikon:

Techniklexikon.net

Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.

Techniklexikon
Physik studieren

Modernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.