grundlegendes Prinzip der statistischen Physik, das eine Verknüpfung der sogenannten thermodynamischen Wahrscheinlichkeit eines Makrozustands, also der Zahl der in einem isolierten System erreichbaren Quantenzustände W, mit der Entropie S des Systems angibt: S = kBlnW, wobei kB die Boltzmann-Konstante ist. Dem 1877 von Boltzmann postulierten Boltzmannschen Prinzip kommt eine grosse historische Bedeutung bei der Klärung der statistischen Grundlagen der Thermodynamik zu; bis zu diesem Zeitpunkt vorgebrachte Einwände gegen die statistisch-mechanische Deutung thermodynamischer Phänomene, die in der Hauptsache auf den Widerspruch zwischen der zeitlichen Umkehrbarkeit mechanischer Bewegungen einerseits und der offensichtlichen Unumkehrbarkeit vieler thermodynamischer Prozesse andererseits verwiesen (Zermeloscher Umkehreinwand, Poincaréscher Umkehrsatz), konnten mit Hilfe der im Boltzmannschen Prinzip gegeben statistischen Definition der Entropie entkräftet werden.
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