Bohrlochszintillator, Messgerät in der Nuklearmedizin, bestehend aus einem Szintillatorkristall (meist NaI(Tl)) oder einem Plastikszintillator zur Messung g-strahlender Proben mit geringer Aktivitätskonzentration. Der Kristall besitzt eine zentrale Bohrung, in die die Messprobe (max. 20ml) eingebracht wird. Man erreicht dadurch nahezu eine 4p-Geometrie, d.h. die Probe ist allseitig vom Detektor umgeben, und fast jedes emittierte Quant trifft den Szintillator. Um äussere Störeinflüsse zu vermeiden, ist eine starke Bleiabschirmung notwendig. Der Bohrlochkristallzähler wird an herkömmliche Bauteile der kernphysikalischen Messtechnik (Hochspannungsversorgung, Verstärker, Analysator, Impulszähler usw.) angeschlossen. Für grosse Probenzahlen gibt es automatische Bohrlochprobenwechsler, die 100-500 Proben aufnehmen, nacheinander im Bohrlochmessplatz messen und die Daten über einen angeschlossenen Computer auswerten.
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