Manfred Baron von, deutscher Physiker, *20.1.1907 Hamburg, 26.5.1997 Dresden; gründete 1928 in Berlin-Lichterfelde ein Institut für Elektronenphysik; ab 1955 Professor in Dresden und Leiter eines dortigen, nach ihm benannten Forschungsinstituts; Autodidakt (nach einem 1925 begonnenen, nur viersemestrigen Grundstudium der Physik, Chemie und Mathematik) mit aussergewöhnlich hoher Schöpferkraft auf technisch-experimentellem Gebiet; leistete Pionierarbeit in der elektronenoptischen und hochfrequenztechnischen Forschung: erfand unter anderem 1926 die Dreifach-Radioröhre, entwickelte 1930 einen Leuchtfleckabtaster (flying spot scanner), führte 1931 die Elektronenstrahlröhre zur Bildzerlegung und -zusammensetzung in die Fernsehtechnik ein, erfand 1934 den elektronenoptischen Bildwandler, 1937 das Raster-Elektronenmikroskop, 1939 ein Elektronen-Stereo-Mikroskop, 1948 die Duoplasmatron-Ionenquelle, in den 50er Jahren unter anderem einen Präzisions-Elektronenstrahloszillographen und Massenspektrographen sowie eine magnetische Isotopentrennanlage, 1957 eine Endoradiosonde für die Medizintechnik, 1959 einen Elektronenstrahlofen; weiterhin Forschungen zur angewandten Kernphysik (um 1943 Konstruktion eines Bandgenerators und Zyklotrons); ab 1964 Arbeiten zur Entwicklung einer Krebs-Mehrschritt-Therapie (Überwärmungstherapie).
Ardenne, Manfred
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