Optik, Bezeichnung für ein nicht rotationssymmetrisches optisches Bauelement aus einem transparenten Werkstoff mit ein oder zwei Zylinderflächen, deren Achsen in einer Ebene liegen. Die Zylinderlinse besitzt einen wirksamen Schnitt, in dem sie die Lichtstrahlen wie eine zentrierte Linse im Meridionalschnitt (Hauptschnitt) bricht, und einen unwirksamen Schnitt, in dem sie wie eine planparallele Platte wirkt (siehe Abb. 1). Die häufig eingesetzte Planzylinderlinse besitzt eine ebene und eine Zylinderfläche.
Zylinderlinsen werden als Brillengläser (Brille) zur Korrektur des Astigmatismus, bei der Beobachtung paralleler Streifensysteme (z.B. von Interferenzstreifen (Interferenz) oder Spektrallinien) und bei der anamorphotischen Abbildung eingesetzt. Dabei werden zwei Zylinderlinsen im Abstand e zueinander gekreuzt angeordnet und es entsteht ein durch unterschiedliche Abbildungsmassstäbe und in den beiden Koordinatenrichtungen verzerrtes Bild, für das gleich sein muss, d.h. der Bildort ist identisch (siehe Abb. 2). Für die Objektweite ay ergibt sich damit:
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Dünne gekreuzte Zylinderlinsen mit und e = 0 besitzen die Wirkung einer sphärischen Linse.
Zylinderlinse 1: a) plankonvexe Form mit wirksamem (2) und unwirksamem (1) Schnitt sowie Fokallinie F, b) plankonkave Form.
Zylinderlinse 2: Anamorphotische Abbildung: gekreuzte Planzylinderlinsen im Abstand e.
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