1) Elektrotechnik: die Messung des elektrischen Widerstands, die im Prinzip durch eine Bestimmung von Strom durch ihn und Spannung an ihm erfolgen kann. Durch die Innenwiderstände der Messgeräte ist dieses Verfahren aber sehr ungenau; vielmehr versucht man stromlos mit Hilfe von Brückenschaltungen zu messen.
2) Geophysik: Sammelbezeichnung für zahlreiche
Verfahren zur Messung des elektrischen Widerstandes des Untergrundes
(Geoelektrik). In jedem Fall muss ein elektrisches Quellsignal in den Boden
eingespeist und das Antwortsignal an der Erdoberfläche aufgenommen und
ausgewertet werden. Am bekanntesten und aussagefähigsten sind die
4-Punkt-Anordnungen, bei denen über zwei Elektroden im Abstand L ein Gleichstrom oder niederfrequenter Wechselstrom I in den Boden eingespeist und an zwei Sonden im Abstand a eine Potentialdifferenz DU gemessen wird
(Geoelektrik, siehe Abb. dort). Bei homogen leitendem Untergrund ist der
spezifische Widerstand dann durch r = KDU /
I gegeben, wobei K = p(L2
a2) / 4a ein von der
Elektrodenanordnung abhängiger Geometriefaktor ist. Besonders einfache
Verhältnisse liegen bei der Wenner-Anordnung mit L
= 3a, d.h. K = 2pa
vor. Die meist benutzte Schlumberger Anordnung mit hat den Anwendervorteil, dass bei
festgehaltenem Sondenabstand a über grössere
Bereiche der Elektrodenabstände L die Sonden nicht
versetzt werden müssen.
Ist der Untergrund in Bezug auf den Widerstand geschichtet, so
erhält man einen scheinbaren spezifischen Widerstand rs als Funktion des
Elektrodenabstandes L. Zur Gewinnung der
Widerstandstiefenverteilung r(z) gibt es
graphische und numerische Inversionsverfahren geophysikalischer Messdaten.
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