Elektrodynamik und Elektrotechnik, die durch Verschiebung von positivem und negativem Ladungsschwerpunkt auftretende elektrische Polarisation innerhalb eines zunächst unpolaren Systems wie einem Atom, Molekül oder einer Einheitszelle (Deformationspolarisation). Kennt man die Anzahl der dabei induzierten elektrischen Dipole, lässt sich der Beitrag der Verschiebungspolarisation zur elektrischen Suszeptibilität als cv = e0na(w) angeben (mit e0: Dielektrizitätskonstante, n: Dipoldichte, a(w): komplexe Polarisierbarkeit). Beispiele für Verschiebungspolarisation bei angelegtem äusseren elektrischen Feld sind im Atom die Verschiebung der Hüllenelektronen relativ zum Kern (Elektronenpolarisation) oder im Ionenkristall die Verschiebung einzelner Atome gegeneinander. In Ferroelektrika kann durch eine Verzerrung der Einheitszelle unterhalb der Curie-Temperatur (displaziver ferroelektrischer Phasenübergang) eine spontane Verschiebungspolarisation erzeugt werden (z.B. SrTiO3, BaTiO3).
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