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Sternatmosphären

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Martina Wagner

Astronomie und Astrophysik, die einen Stern umgebenden atmosphärischen Schichten. Formal geht ein Stern nahtlos in seine Sternatmosphäre über, da sich mit wachsendem Abstand die Dichte des Sterns immer weiter verringert. Aus praktischen Gründen definiert man jedoch die Photosphäre eines Sternes als Sternoberfläche und die darüber liegenden Schichten als Sternatmosphäre. Aus der vergleichsweise dünnen Schicht der Photosphäre entstammt daher das gesamte sichtbare Licht eines Sterns. Über der Photosphäre liegen die Chromosphäre sowie die Korona. In ihnen nimmt die Gasdichte drastisch ab, was mit einem entsprechenden Anwachsen der Temperaturen verbunden ist. Beobachtungen der Sonne zeigten, dass Chromosphäre und Korona sowie die darin stattfindenden magnetischen Prozesse wesentlich zum Energietransport in der Sternatmosphäre beitragen. Sie sind wichtige Elemente in der Entstehung des Sonnenwindes bzw. von Sternwinden, durch die ständig Materie von den Sternen abströmt.

In der Theorie der Sternatmosphären, welche die Zusammensetzung der Atmosphären und die darin stattfindenen Prozesse beschreibt, wird die Energieverteilung numerisch durch die Temperatur eines Schwarzen Körper angenähert. Dennoch weicht die wahre Energieverteilung auf Grund der zahlreichen Emissions- und Absorptionslinien deutlich von der Planckschen Strahlungsformel ab. Aus diesem Grund bezeichnet man realistische Modelle von Sternatmosphären, welche die chemische Zusammensetzung der Atmosphären im Detail berücksichtigen, auch als graue Atmosphären.

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