Kernphysik, bei der Spaltung von Atomkernen im wesentlichen in einem Verdampfungsprozess von den Spaltfragmenten prompt (10-19 s) emittierte Neutronen (prompte Neutronen). Ihre Anzahl n pro Spaltung steigt mit der verfügbaren Anregungsenergie des spaltenden Kerns. Für die thermische Spaltung von 233U bzw. 235U beträgt n 2,5 bzw. 2,4, für 239Pu 2,9. Die spektrale Verteilung bei thermischer Spaltung (siehe Abb. ) folgt einem Verlauf mit Neutronenenergien En von bis zu 10 MeV.
Als Folge anschliessender Betazerfälle der Spaltfragmente in angeregte Kernzustände mit E* > EB(n) (EB(n): Neutronenbindungsenergie), treten mit einem geringen Anteil von ca. 1% um einige Sekunden bis zu Minuten verzögerte Neutronen auf. Die zwei wesentlichen Neutronengruppen entstehen durch den Zerfall von 87Br mit einer b--Halbwertszeit T1/2(b-) = 55,6 s und von 137J mit T1/2(b-) = 24,5 s. Verzögerte Neutronen sind entscheidend für die Reaktorsteuerung von thermischen Kernreaktoren.
Spaltneutronen: Spektrum der Spaltneutronen als Funktion ihrer Energie En. Die leeren Kreise stellen das Spaltspektrum für die 235U-Spaltung, die gefüllten Kreise das für 239Pu-Spaltung mit thermischen Neutronen dar.
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