Atom- und Molekülphysik, empirisch gefundenes Prinzip der Atomphysik, nach dem sich aus den Frequenzen bekannter Spektrallinien die Frequenzen anderer Linien bestimmen lassen. Grundlage sind die Bohrschen Postulate. Danach finden Übergänge zwischen Energiezuständen En und Em eines Atoms unter Aussendung elektromagnetischer Strahlung der Frequenz nnm statt: hnnm = En - Em (h: Plancksches Wirkungsquantum).
Das bereits vorher gefundene Ritzsche Kombinationsprinzip besagt nun, dass man durch Addition und Subtraktion der Frequenzen zweier bekannter Spektrallinien in vielen Fällen die Frequenz einer anderen Spektrallinie findet. Das bedeutet, dass sich ein atomares Spektrum durch Kombination verhältnismässig weniger Spektralterme darstellen lässt (Beispiel siehe Abb.).
Ob ein bestimmter Übergang bei gegebenen experimentellen Bedingungen im Spektrum auftritt, ergibt sich aus den Auswahlregeln für Strahlungsübergänge.
Ritzsches Kombinationsprinzip: Schema eines beispielhaften Übergangs: Sei n12 die Frequenz des Übergangs von E1 nach E2 und n23 die Frequenz des Übergangs von E2 nach E3, so ergibt sich die Frequenz n13 des Übergangs von E1 nach E3 als Summe der Frequenzen der einzelnen Übergänge: n13 = n12 + n23.
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