Laboratoriumsmethoden
und -geräte, lichtmikroskopisches Verfahren zur Untersuchung doppelbrechender
Materialien. Zwischen Polarisator und Analysator in Kreuzstellung wird ein
doppelbrechendes Präparat eingeführt. Das einfallende linear polarisierte Licht
wird im Präparat in zwei orthogonale Teilstrahlen, dem ordentlichen und dem
ausserordentlichen, aufgespaltet. Beide Teilstrahlen erfahren i.a. jeweils eine
unterschiedliche Brechung; es ergibt sich eine Phasendifferenz von , wobei l
die Vakuumwellenlänge, no und ne
die Brechungsindizes für den ordentlichen und den ausserordentlichen Strahl und d die Dicke des Präparates sind. Für den Fall, dass die Einfallsrichtung
des linear polarisierten Strahls mit einer der optischen Kristallachsen
übereinstimmt, sieht der ausserordentliche Strahl denselben Brechungsindex wie
der ordentliche. Die Überlagerung der phasenverschobenen Teilstrahlen ergibt
eine Drehung der Polarisationsebene. Für die Intensität nach dem Analysator
gilt nach der Fresnelschen Formel
. Aus dieser Formel kann abgeleitet werden, dass
bei einer sukzessiven Drehung des Präparates um einen Winkel von j
= 45 ° die Intensität jeweils von einem Extremwert zum nächsten wechselt
(Minimum
Maximum etc.).
Geometrisch gesprochen ergibt sich immer dann eine Auslöschung durch den
gekreuzten Analysator, wenn die ursprüngliche Polarisationsrichtung beibehalten
wird, also eine Kristallachse parallel zum einfallenden Strahl zu liegen kommt.
Mit dieser Kenntnis lassen sich doppelbrechende Materialien einem
Kristallsymmetrietyp zuordnen.
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