Festkörperphysik, die das Verhalten insbesondere von kristallinen Werkstoffen bei Deformation beschreibenden Eigenschaften. Man unterscheidet gut verformbare (duktile) und spröde Festkörper. Erstere lassen sich wiederum in plastische und viskose Materialien unterteilen.
Wesentliche Ursache der plastischen Eigenschaften von Kristallen ist die Abweichung des realen Gitters vom idealen Gitter. Insbesondere Gitterfehlstellen und deren Fähigkeit, ihre Plätze im Gitter zu verändern, sorgen für Schubfestigkeiten, welche weit unter den theoretischen Werten für ideale Kristalle liegen.
In den anfänglichen Stadien der Deformation sind bereits vorhandene Gitterfehlstellen und Versetzungen für die plastischen Eigenschaften verantwortlich. Mit wachsender Belastung und Deformation entstehen neue Versetzungen und bilden klar definierte Strukturen, welche sich mit dem Mass der plastischen Deformation ändern.
plastische QuerkontraktionFestkörperphysik, die Querschnittsverjüngung beim Dehnen plastischer Stäbe - ein Draht, an dem man zieht, wird nicht nur länger, sondern auch dünner. Das Verhältnis von bleibender Querzusammenziehung (Verjüngung) zu bleibender Längsdehnung heisst Poisson-Zahl, . In Übereinstimmung mit Versuchsergebnissen wird angenommen, dass die bleibende Querzusammenziehung mit der bleibenden Längsdehnung so zusammenhängt, dass keine bleibende Volumenänderung auftritt. Daraus folgt und somit , also
Aus der letzten Gleichung lässt sich unter Berücksichtigung der vorletzten Beziehung schliessen, dass das Verhältnis dges / eges während des plastischen Fliessens monoton wächst, wobei es sich vom elastischen Wert mel ausgehend dem Wert 0,5 asymptotisch nähert.
plastische Querkontraktion: Querschnittsverjüngung bei Dehnung eines Stabes (d, d\': Durchmesser, l, l\': Länge des Stabes vor bzw. nach der Dehnung).
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