Aus der Biologie hervorgegangene interdisziplinäre Wissenschaft, die sich den Beziehungen zwischen den Lebewesen sowie diesen und ihrer Umwelt, vor allem der durch menschliche Aktivitäten (anthropogen) beeinflußten, widmet. Die umfassendste Einheit, die betrachtet wird, ist das »Ökosystem«, in dem alle pflanzlichen, tierischen und menschlichen Populationen eines »Lebensraumes« mit den darin vorhandenen leblosen Komponenten, vor allem anthropogenen Ursprungs, zusammenwirken. Eine Siedlung einschließlich der sie umgebenden Kulturlandschaft könnte als Ökosystem betrachtet werden. Alle Ökosysteme der Welt zusammengenommen bezeichnet der Oberbegriff »Ökosphäre« (auch Biosphäre). In jedem vollständigen Ökosystem sind die grünen Pflanzen (Photosynthese) die alleinigen »Produzenten« der primären Nahrungsstoffe. Mensch und Tier sind »Konsumenten«. Eine dritte Gruppe kann man als »Zerleger« bezeichnen. Es sind dies die Bakterien, Pilze und viele andere Kleinlebewesen, die sich von den Abfällen und Leichen der Produzenten und Konsumenten ernähren und sämtliche organischen Erzeugnisse eines Ökosystems wieder in mineralische Stoffe zurückverwandeln, auf die die Produzenten als Roh- oder Nährstoffe angewiesen sind. In einem Ökosystem lebt und zehrt jeder Organismus von den natürlichen Ressourcen seiner Umwelt, die (bis auf die Sonnenenergie) immer wieder regeneriert werden. Alles Leben ist in Nahrungsketten integriert, die dank der Tätigkeit der Zerleger und Produzenten geschlossene Kreisläufe bilden. Dieses »Recycling« aller Materie eines Ökosystems ist eine Voraussetzung für seinen Bestand.
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