(franz. = gefundenes Objekt) Als objet trouve bezeichnete der Maler Kurt Schwitters (i887-1949) die Gegenstände seiner Collagen. Er benützte die »gefundenen ObjekteAbfallprodukte wie Konservendosen, alte Schnüre, Stoffetzen, Streichholzschachteln, Metallabfälle und Drahtstücke -, um daraus Collagen und Plastiken herzustellen. Anders als den von ihm geschätzten Dadaisten (die ihn selbst als zu intellektuell ablehnten) ging es Schwitters in seinen Werken nicht um aggressive Gesellschaftskritik, sondern um die eher poetische Seite »seiner« Abfallwelt. Mit den Objets trouves nahm er voraus, was nach dem Zweiten Weltkrieg im Neuen Realismus der joer Jahre, in der Pop Art und in den Arbeiten der Fotorealisten und Objektkünstler von heute gestalterisch nachwirkt. Auch zeitgenössische Fotografen nehmen sich der Ideenwelt Schwitters wieder an, indem sie die Banalität und Kuriosität ihrer »Fotofundsachen«, die z. T. obskuren Abfallprodukte der modernen Wegwerf-gesellschaft, zum bevorzugten Gegenstand ihrer Motivwelt machen.
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