(geb. 1765 Chalon-sur-Saone. f 1833 Gras) Erfinder der Fotografie. Seit 1816 unternahm Niepce Versuche, Bilder, die in der Camera obscura entstanden, über sensibilisierte Papiere auf einen Druckträger zu übertragen. Er experimentierte mit lichtempfindlichem Asphalt, um die Bilder auf Stein, Metall und Glas zu übertragen. 1822 gelang die erste Fotokopie eines Kupferstiches auf einer mit Asphalt beschichteten Glasplatte. 1826 fotografierte er vom Fenster seines Arbeitszimmers aus mit der Belichtungszeit von 8 Stunden auf eine mit Asphalt beschichtete Zinkplatte (von Helmut Gernsheim entdeckt und heute im Besitz der Texas University/USA). Er benützte dabei die erste Kamera, die er sich von dem Pariser Optiker Charles Chevalier eigens anfertigen ließ. Von 1827 stammt sein erster Bericht an die Royal Society of Sciences über das Heliographie-Verfahren. In Paris erfolgten erste Kontakte mit Da-guerrc, mit dem er sich 1829 vertraglich einigte. Das gemeinsame Ziel war die Verbesserung des Heliographie-Verfahrens. 1833 wurde sein Sohn Isi-dor Vertragsnachfolger. Zwischen 1837 und 1839 war das Verfahren praktisch so weit verbessert, daß es als Daguer-reotypie seinen Siegeszug antreten konnte.
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