Optik,
Newton-Ringe, Interferenzsystem, bestehend aus hellen und dunklen Kreisen um
den Berührungspunkt von einer schwach gekrümmten Konvexlinse und einer planen
Glasplatte, wenn diese gegeneinander gedrückt werden. Fällt ein
monochromatisches Parallelbündel der Wellenlänge l senkrecht bzw. unter
einem kleinen Einfallswinkel ein, so beobachtet man sowohl in Reflexion als
auch in Durchsicht diese Ringe, die nach seinem Entdecker als Newtonsche Ringe
bezeichnet werden. Der Abstand der Ringe nimmt von innen nach aussen hin ab
(siehe Abb. 1), da die Dicke der Luftschicht zwischen der Glasplatte und der
Linsenfläche nicht proportional zum Abstand des Berührungspunktes ist, sondern
rascher ansteigt (siehe Abb. 2). Erst Young konnte dieses Phänomen durch den
Begriff der Interferenz vollständig erklären. Ähnliches beobachtet man bei zwei
im Winkel a
montierten Glasplanflächen mit Parallellicht. Das hier beobachtete
Interferenzsystem besteht aus hellen und dunklen Streifen gleicher Dicke, die
als Fizeau-Streifen bezeichnet werden. Für ein einfallendes monochromatisches
Parallelbündel mit einem Einfallswinkel a ergibt bei einer
Luftkeildicke d ein Gangunterschied .
Der zusätzliche Beitrag 1 / 2 rührt daher, dass es in der
Luftschicht zu einem Phasensprung am dichteren Medium kommt. Bei senkrechtem
Einfall und mit einer Brechzahl n = 1 vereinfacht
sich der Ausdruck zu . Ist der
Gangunterschied gleich einem ungeradzahligen Vielfachen von l
/ 2, so kommt es zur Schwächung wie im Zentrum mit d
= 0 (destruktive Interferenz). Im anderen Fall kommt es zu einer konstruktiven
Interferenz. Der Abstand zweier benachbarter heller bzw. dunkler Streifen
voneinander entspricht demnach einer Änderung des Gangunterschiedes um l.
Fällt divergentes Licht auf das System, so ist der Gangunterschied zwischen den
Teilwellen zusätzlich vom Einfallswinkel abhängig und die Interferenzen
gleicher Neigung werden als Haidinger Ringe bezeichnet.
Mit Hilfe der Newtonsche Ringe kann der Krümmungsradius r einer schwach gekrümmten Konvexlinse exakt bestimmt werden. Betrachtet man zwei Ringe verschiedener Ordnungszahl (m > n) mit dm = m l / 2 bzw. dn = n l / 2 und Radius am und an, so ist der Krümmungsradius bestimmt durch:
.
Newtonsche Ringe 1: Newtonsche Ringe inreflektiertem monochromatischen Licht. (aus: Bergmann/Schäfer, Lehrbuch der Experimentalphysik Bd. 3)
Newtonsche Ringe 2: Anordnung zur Beobachtung mit den relevanten Grössen.
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