Wird ein Schriftbild oder eine Strichzeichnung im Negativdruck wiedergegeben, so bedeutet dies, daß nur das Umfeld um die hellbleibende Schrift oder Zeichnung gedruckt wird, z. B. weiße Schrift auf schwarzem Grund. Nach demselben Prinzip lassen sich im Bereich der experimentellen Fotografie auch negative Abbildungen vom Positiv kopieren. Für die Farbfotografie bedeutet ein solcher Negativdruck nicht nur eine Tonwertumkehrung, sondern gleichzeitig die Wiedergabe des Motivs in komplementären Farben. Allerdings muß beim Kopieren von farbigen Diapositiven auf gewöhnliches Farbfotopapier beachtet werden, daß dieses normalerweise für die Verarbeitung von maskierten Farbnegativfilmen verwendet wird und deshalb eine Blaufilterschicht zur Kompensation der orangefarbenen Farbmaske enthält. Die Farbverfälschungen, die sich hieraus ergeben, können jedoch anhand einer ungefilterten Nullkopie beurteilt und bei der Bestimmung der Filterung berücksichtigt werden. Der Negativdruck von Schwarzweiß-Vorlagen kann bei geeigneten Motiven eine Art Nachtwirkung erzeugen (insbesondere bei Landschafts- und Städteaufnahmen). Damit können beispielsweise surrealistische Traumvorstellungen suggeriert werden.
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