Astronomie und Astrophysik, Randverdunkelung, Bezeichnung für die Flächenhelligkeitsabnahme der Sonnenscheibe von der Mitte zum Rand hin. Sie ist eine Folge des Temperaturgefälles in der Photosphäre: Die Strahlung, die eine bestimmte Photosphärenschicht aussendet, wird von den darüberliegenden Schichten um so stärker absorbiert, je länger der Weg in den höherliegenden Schichten ist. Beim Blick senkrecht in die Scheibenmitte sieht der Beobachter in tiefer gelegene, heissere Schichten als am Rand, wo er schräg in die Photosphäre hineinblickt; der Lichtweg ist am Rand also länger und damit die Absorption stärker. Die am Scheibenrand beobachtete Strahlung stammt demzufolge aus weniger tiefen, kühleren Schichten der Photosphäre, deren Strahlungsintensität geringer ist und deren Intensitätsmaximum bei längeren Wellenlängen liegt. Aus der Wellenlängenabhängigkeit der Randverdunkelung (bei bestimmten Radiowellenlängen liegt sogar eine Randaufhellung vor) kann die Temperaturschichtung in der Photosphäre empirisch abgeleitet werden.
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