Festkörperphysik, empirisch gefundener Sachverhalt, der die Temperaturabhängigkeit des spezifischen Widerstandes von Metallen beschreibt. Der spezifische Widerstand der meisten Metalle wird bei Zimmertemperatur (300 K) hauptsächlich durch Stösse der Leitungselektronen (Leitungsband) mit Gitterphononen verursacht. In der Nähe des absoluten Temperaturnullpunktes (4 K) sind Stösse mit Fremdatomen und mechanischen Gitterfehlern für den Widerstand verantwortlich. Unter der Voraussetzung, dass beide Streumechanismen voneinander unabhängig sind, ergibt die Summe der Streuwahrscheinlichkeiten die Gesamtstreuwahrscheinlichkeit, die umgekehrt proportional zur mittleren freien Flugzeit t eines Ladungsträgers und damit umgekehrt proportional zur Relaxationszeit ist. Es gilt:
mit den Anteilen für die Phononenstreuung und
für die Störstellenstreuung. Der resultierende
spezifische Widerstand ist gegeben durch die Summe eines temperaturunabhängigen
Restwiderstandes
für die Störstellen- und eines
temperaturabhängigen Anteils
der Phononenstreuung:
.
Diese Regel gilt aber nur näherungsweise.
Matthiessensche Regel: Abweichungen von der Matthiessenschen
Regel für unterschiedlich wolframdotierte Molybdän-Einkristalle als Ausdruck
unterschiedlicher Differenzen von Gesamtwiderstand r
und Restwiderstand .
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