in der Optik Bezeichnung für die Mängel eines optischen Materiales bzw. Glases (Glas, optisches), deren Ursachen, Aussehen, physikalisches und chemisches Verhalten sehr unterschiedlich sind. Die Materialfehler werden unterschieden in Blasen, Schlieren und Entglasungen. Unter Blasen versteht man gasförmige Einschlüsse verschiedener Form und Grösse, die während des Schmelzvorganges des Glases homogenisiert werden. Je nach Grösse und Zahl beeinträchtigen sie mehr oder weniger stark die Durchsicht des optischen Glases. Unter Schlieren versteht man glasartige Einschlüsse, die vom Grundglas infolge andersartiger chemischer Zusammensetzung mehr oder weniger gut unterschieden werden können. Kristalline Einschlüsse und Steinchen bilden infolge ihrer spezifischen Wärmeausdehnung innere Spannungen aus, die den Kühlprozess erschweren können. Die Erscheinungsformen der Schlieren (Knoten- oder Fadenschlieren, Schlierenschleier oder Bänder) sind Abbilder der sich im Glasfluss abspielenden Strömungsvorgänge. Als Entglasungen bezeichnet man physikalisch-chemische Umwandlungen vom glasigen zum kristallinen Zustand. Sie sind nach äusserem Aussehen, Form und Farbe sehr verschieden und besitzen Abmessungen zwischen einem Hundertstel mm und einigen cm. Man unterscheidet dabei zwischen Rand- und Oberflächenkristallisation und sphärolitischer Kristallisation. Alle Materialfehler verschlechtern das äussere Aussehen des Glases, setzen die mechanische Festigkeit und die Temperaturwechselbeständigkeit herab und vermindern die optische Homogenität.
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