Biographien, Justus Freiherr von, deutscher Chemiker, *12.5.1803 Darmstadt, 18.4.1873 München; studierte in Bonn und Erlangen sowie bei J.L. Gay-Lussac in Paris, wo er F.H.A. von Humboldt begegnete, der ihn entscheidend förderte; ab 1824 (mit 21 Jahren!) Professor in Giessen, ab 1852 in München; einer der vielseitigsten und bedeutendsten Naturforscher des 19. Jahrhunderts, der viele, später berühmte, Chemiker ausbildete (z.B. A.W. von Hofmann, F.A. Kekulé von Stradonitz); erarbeitete heute noch gebräuchliche analytische Methoden; führte den Begriff "Neutralisation" in die Chemie ein; begründete die Radikaltheorie der organischen Chemie; postulierte als erster einen Kohlenstoffkreislauf in der Natur; viele seiner Entdeckungen wurden industriell umgesetzt (wie Liebigs Fleischextrakt, Backpulver, Säuglingsnahrung).
Literatur (Auswahl): Handwörterbuch der reinen und angewandten Chemie (mit Poggendorff und Wöhler; 9 Bände, 1837-56),
Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie (1840),
Die Thier-Chemie oder die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie (1842)
Liebig, Justus
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