Näherungsmethode zur Berechnung der Wellenfunktion von Molekülorbitalen durch
Linearkombination von Atomorbitalen. Sie stellt eine Erweiterung der
Born-Oppenheimer-Näherung dar, die die durch Separierung der Elektronenbewegung
von der Bewegung der Kerne eingeführten Molekülorbitale durch Überlagerung von
Atomorbitalen approximiert. Die Anwendung einer linearen Überlagerung ist dann
gerechtfertigt, wenn man davon ausgehen kann, dass ein Elektron eines Moleküls
in der Nähe eines Kerns A weit genug vom Kern B entfernt ist, dass das Potential
von B zu vernachlässigen ist und umgekehrt. Im Beispiel eines zweiatomigen
Moleküls reduziert sich das effektive Potenial der beiden Kerne auf eine
Kombination der beiden Einzelpotentiale und die Wellenfunktion des
Gesamtmoleküls auf die Kombination zweier Wellenfunktionen YA und YB: Y = cAYA + cBYB. Im Falle von
heteropolaren Molekülen, bei denen die Elektronen in Richtung eines der beiden
Atome verschoben sind (z.B. CO oder HCl), müssen die Koeffizienten z.B. durch
Variation bestimmt werden. Für homopolare Moleküle (z.B. H2 oder ) ist
, wobei bei H2 mit mehr als einem
Elektron zusätzlich der Spin der Elektronen berücksichtigt werden muss
(Pauli-Prinzip).
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