Kriterium, welches in Fusionsreaktoren die
Bedingungen zur Zündung der Kernfusion angibt. Geht man von einem
vollionisierten Plasma einheitlicher Ionen- und Elektronentemperatur aus (mit
Plasmadichte n), so beträgt die thermische
Energiedichte FH = 3nkT.
Sie muss innerhalb der Einschlusszeit t des Plasmas von aussen
zur Verfügung gestellt werden. Aufgrund der Fusionsreaktionen wird im Plasma
die Energie E frei, deren Leistungsdichte pro
Volumen und Zeit beträgt (v:
Relativgeschwindigkeit der stossenden Teilchen, s: Fusionsquerschnitt).
Das Verhältnis von Heizleistung und Fusionsleistung beider Energiedichten wird
als Gain bezeichnet. Um bei gegebener Temperatur einen bestimmten Gain zu
erreichen, ist ein gewisser Wert des Produkts aus Plasmadichte und
Einschlusszeit notwendig:
diese Bedingung wird als Lawson-Kriterium bezeichnet. Am Break-Even-Point, an dem Heiz- und Fusionsleistung gleich gross sind, gilt das Gleichheitszeichen. Energieverluste wie Bremsstrahlung durch Elektron-Ion-Stösse reduzieren die Energie im Plasma und dadurch auch die Einschlusszeit; sie bilden eine obere Grenze des Lawson-Kriteriums. Ist nt etwa fünf, so wird das Plasma durch Stösse mit Alphateilchen aus der Fusion geheizt und die Zündung des Fusionsbrennens setzt ein.
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