Martin Heinrich,
deutscher Chemiker, *1.12.1743 Wernigerode, 1.1.1817 Berlin; nach Tätigkeit
als Apotheker ab 1787 Professor in Berlin; nahm neben S.F. Hermbstaedt als
erster Chemiker in Deutschland das antiphlogistische System von A.L. de
Lavoisier an (Ablösung der Phlogistontheorie); entdeckte als Wegbereiter der
analytischen Chemie bei Mineralanalysen zahlreiche Elemente (meist in
Oxidform): Uran und Zirkonium (beide 1789), Strontium (1793), Titan (1795, auch
Namensgebung; unabhängig von W. Gregor), Chrom (1797, unabhängig von N.L.
Vauquelin), Tellur (1798, auch Namensgebung), Cer (1803, auch Namensgebung; mit
J.J. von Berzelius) und Beryll; erkannte 1797, dass das bis dahin nur aus dem
Pflanzenreich bekannte Kalium auch im Mineralreich vorkommt (Nachweis im
Leucit) und führte die Bezeichnungen Kali und Natron ein; fand Mellithsäure,
führte Bariumnitrat als Aufschlussmittel in die Silicatanalyse ein; entdeckte
die chemische Identität von Kalkspat und Aragonit; benutzte den Silbertiegel
für chemische Analysen.
Literatur: Beiträge zur chemischen Kenntnis der Mineralkörper (6 Bände,
1795-1815).
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