Zweig der Mechanik, der die Bewegungen von Körpern studiert, ohne dabei die verursachenden Kräfte zu berücksichtigen. Die Keplerschen Gesetze der Himmelsmechanik z. B. sind kinematische Gesetze. Werden die Bewegungskräfte beachtet, spricht man von »Dynamik« (Mechanik).
Lehre von
der Beschreibung von Bewegungen mit Hilfe geeigneter Koordinaten,
Geschwindigkeiten, Beschleunigungen usw. Im Gegensatz zur Dynamik, die sich mit
den Ursachen von Bewegungen beschäftigt, hat die Kinematik nur deren blosse
Beschreibung zum Inhalt. Die Newtonsche Mechanik benutzt zur Beschreibung der
Bewegung eines Massepunktes seinen zeitlich veränderlichen Ortsvektor r(t). Dieser zeigt vom
Ursprung zur Stelle P, an der sich der Massepunkt zur Zeit t befindet. Bewegt sich der Massepunkt im Laufe der Zeit
relativ zum Ursprung, so bilden die Endpunkte der Ortsvektoren die Bahnkurve
des Massepunktes. Die Differenz zwischen zwei Ortsvektoren r1
und r2 zu zwei verschiedenen Zeitpunkten t1 und t2
kennzeichnen die Verschiebung des Massepunktes: Dr = r2(t2)
- r1(t1).
Betrachtet man die Verschiebungslänge pro vergangener Zeit Dt = t2 - t1, so erhält man die
mittlere Geschwindigkeit des Massepunktes auf dieser Strecke als
. Zur
Bestimmung der Momentangeschwindigkeit muss man den zeitlichen Abstand zwischen t1
und t2 unendlich klein werden lassen. Ändert sich die Grösse oder
die Richtung der Geschwindigkeit oder beides, so erhält man aus der Differenz
der Geschwindigkeitsvektoren pro Zeiteinheit die mittlere Beschleunigung des
Massepunktes:
. Die Momentanbeschleunigung
definiert sich analog zur Momentangeschwindigkeit als Grenzwert für den Fall,
dass sich die beiden Zeitpunkte t1 und t2
beliebig nah kommen.
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