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Indusi

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Petra Nordinghaus-Martin

Abk. für »Induktive Zugsicherung«. Sie verknüpft bei der Bundesbahn die ortsfesten Signalanlagen an der Strecke mit dem Zug, um zu verhindern, daß Halt- oder Langsamfahrsignale unbeachtet bleiben. An den derzeit rund 60000 »Beeinflussungspunkten« im Streckennetz sind »Gleismagnete« verlegt, die ständig in den Frequenzen 500, 1000 und 2000 Hz schwingen. Ein Magnet in den Triebfahrzeugen, der ebenfalls mit den drei Frequenzen gespeist wird, bewegt sich wenige Zentimeter über die Gleismagnete hinweg, was zu einer Schwächung des jeweiligen Signalstroms im Fahrzeug führt. Mit dem 500HzFrequenz wird die Wachsamkeit des Fahrzeugführers überprüft, der nach Überfahren des Gleismagneten sofort eine Wachsamkeitstaste drücken und bei schnellen Zügen die Geschwindigkeit innerhalb von 20 s auf unter 95 km/h vermindern muß. Tut er das nicht, kommt es zu einer Zwangsbremsung. Mit 1000 Hz wird 250 oder 150 m vor dem Hauptsignal die Zuggeschwindigkeit überprüft; wird schneller als 65 km/h gefahren, kommt es zur Zwangsbremsung. Über die 2000Hz-Magnete am Hauptsignal wird umgehend eine Zwangsbremsung eingeleitet, wenn es auf »Halt« steht und der Lokführer vorbeifährt. Bei dem schweren Eisenbahnunglück Anfang 1990 im Bahnhof Rüsselsheim hat sich gezeigt, daß ein vorschriftswidrig bei »Rot« abgefahrener und schnell beschleunigter Zug nicht rechtzeitig vor dem nächsten Gefahrenpunkt gebremst werden konnte.

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