1) Energietechnik: abbildendes optisches System, bei dem die Sonne unabhängig vom Tages- oder Jahresverlauf stets auf einen festen Punkt oder eine Linie abgebildet wird. Die hierbei erreichte Konzentration des Sonnenlichts (Sonnenlichtkonzentrator) kann zur Heissdampferzeugung und damit zur Stromerzeugung in einem konventionellen Dampfkreisprozess ausgenutzt werden (solarthermisches Kraftwerk). Zur stationären Abbildung des Sonnenflecks ist eine ein- oder zweiachsige Sonnennachführung des abbildenden Systems oder des Empfängers (Receivers) erforderlich, je nachdem ob eine Konzentration auf eine Linie (Parabolrinnenkraftwerk) oder auf einen Punkt (Solarturmkraftwerk, Solarofen, Paraboloidkraftwerk) gewünscht wird. Beim Turmkraftwerk besteht der Heliostat aus einem Reflektorfeld aus vielen Einzelspiegeln (Abb. 1), die mit Hilfe eines computergenerierten Regelsignals, das aus den tages- und jahresabhängigen Sonnenwinkeln Zenit und Azimut errechnet wird, der Sonne nachgeführt wird. Im Falle des Parabolrinnenkraftwerks werden die Parabolrinnen individuell um die Rinnenachse rotiert.
2) Astronomie: von einem Fernrohrantrieb bewegter, parallaktisch montierter Teleskop-Spiegel, der das Sonnenlicht trotz der Erddrehung ähnlich wie ein Coelostat immer in die gleiche Richtung lenkt (Abb. 2). Dort befindet sich zumeist ein fest installiertes Sonnenteleskop, etwa ein Turmteleskop.
Heliostat 1: Heliostatisches Feld auf der Plataforma Solar in Almería, Spanien.
Heliostat 2: Teleskopspiegel.
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