GPB, Stanford Gyroscope, ein an der Stanford-Universität konzipiertes Satellitenexperiment zur Messung des Lense-Thirring-Effekts im gravitomagnetischen Feld der Erde sowie des De-Sitter-Effekts. Der mit vier Gyroskopen ausgerüstete Satellit soll 1999 für mindestens 14 Monate in einem polaren Orbit in einer Höhe von 550 km stationiert werden. Die Orientierung der Gyroskopachsen relativ zu den Fixsternen wird mit einer Genauigkeit von 0,005-0,3 Millibogensekunden pro Jahr gemessen. Damit soll der De-Sitter-Effekt (6,6¢¢ pro Jahr) und der Lense-Thirring-Effekt (0,042¢¢ pro Jahr) mit 0,1 % bzw. 1 % Genauigkeit gemessen werden (der Winkel 0,042¢¢ entspricht etwa dem Winkel, unter dem ein menschliches Haar aus 15 km Entfernung erscheint!). Um diesen winzigen Effekt des gravitomagnetischen Feldes, und damit eine der letzten unbestätigten Vorhersagen der Allgemeinen Relativitätstheorie, nachzuweisen, wurde fast 40 Jahre an dem Experiment gearbeitet.
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