In der Art eines Fotogramms werden Menschen in Originalgröße auf lichtempfindliche Papiere oder Stoffe aufbelichtet. Der Fotograf Floris M. Neusüss (geb. 1937) hat diese Technik zu einer Kunstform entwickelt, die große Beachtung findet. In seinen Bildern sind oft mehrere Personen z. T. in voller Aktion dargestellt. Der Herstellungsprozeß (das Aufbelichten und Entwickeln der Bilder) erfolgt mitunter in aller Öffentlichkeit, in der Art eines Happenings. Der Mensch wird in typischen Posen oder Bewegungsphasen (z. B. während des Tanzens) festgehalten. Wie Figuren im Schattentheater agieren die Menschen unmittelbar vor einer während der »Belichtung« (Fotoleuchte) angestrahlten (lichtempfindlich gemachten) Papier- oder Stoffwand. Durch die Bewegungen entstehen unterschiedliche Abstrahierungen und z. T. Tonungen mit feinen Übergängen. Weitere Möglichkeiten der gestalterischen Veränderung bieten Mehrfachbelichtung (Doppelbelichtung), Umkehrung, Überlagerung und Wischeffekt { Verwischen). Auch das Hinzufügen von Gegenständen trägt zur Formbereicherung bei. Schließlich zeigt sich in der Ausarbeitung selbst eine ganze Skala von Gestaltungsmöglichkeiten. Durch Sprayentwicklung, Fixierentwicklung, durch Tonen oder Abschwächen (Bleichen) werden effektvolle Strukturen erzielt.
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