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Farbindex

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Hermann Loring

Astronomie und Astrophysik, in der Astronomie der Helligkeitsunterschied eines Sternes in verschiedenen Wellenlängenbereichen. Üblicherweise verwendet man zwei der standardisierten astronomischen Filterbereiche, die mittels Glas- oder Interferenzfiltern aus dem einfallenden Licht selektiert werden, und bildet den Farbindex aus der Differenz der Sternhelligkeiten im »blauen« und »roten« Filter:FI = B - V = mB - mV.

Blau und rot beziehen sich dabei auf die relative Lage der Filterbereiche zueinander.

Negative Werte besagen, dass der Stern im Blauen heller ist als im Roten, bei positiven Werten umgekehrt. Der Farbindex ist somit ein direktes Mass für die Temperatur eines Sternes, da in beiden Filtern unterschiedliche Anteile der Planckschen Strahlungskurve liegen.

Mehrere Effekte beeinflussen den Farbindex. Die chemische Zusammensetzung bewirkt eine Rötung des Farbindex von metallreichen Sternen gegenüber Sternen mit geringem Metallgehalt, da energiereiches »blaues« Licht in den Spektrallinien der Metalle absorbiert und zumeist in energieärmeren »roten« Spektralbereichen wieder emittiert wird. Alte, metallarme Sterne sind also blauer als junge metallreiche Sterne gleicher Masse und Oberflächentemperatur. Auch die interstellare Materie, insbesondere der interstellare Staub, verändert durch die wellenlängenabhängige Streuung des hindurchtretenden Lichtes den Farbindex. Diese scheinbare Rötung des Sternlichtes durch Extinktion wird Farbexzess genannt.

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