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Farbenuntüchtigkeit

Autor
Autor:
Hermann Loring

Abweichung vom normalen Farbensinn und vom normalen Farbenunterscheidungsvermögen. • Monochromasie als totale Farbenblindheit erlaubt lediglich Varianten zwischen Schwarz und Weiß, bunte Farben werden nicht erlebt, es existiert nur eine Rezeptorart. • Dichromasie als Zweifarbensehen wird allgemein als Farbenblindheit bezeichnet; es werden nur folgende zwei Farbengruppen gesehen: Braungelb und Blau; Rot und Grün. Protanopie bezeichnet den Ausfall der Rotrezeptoren (Rotblindheit), Deuteranopie den der Grünrezeptoren (Grünblindheit), Tritanopie den der Blaurezeptoren (Blaublindheit). • Anomale Trichromasie entspricht einem anomalen Dreifarbensehen, dabei ist jeweils eine Farbkomponente unterwertig: Protanomalie als Rotschwäche, Deuteranomalie als Grünschwäche, Tritanornalie als Blauschwäche. Im Farbteil sind das Spektrum des sichtbaren Lichtes für Farbentüchtigkeit und die verschiedenen Formen der Farbenuntüchtigkeit angegeben. Die Unterscheidung erfolgt mit Hilfe von Pigmentfarbentafeln nach dem Prinzip der Pseudoisochromasie; auf einem farbigen Grundmuster sind Figuren eingearbeitet mit Farbenunterschieden bei gleicher Helligkeit. Farbenuntüchtige können diese Unterschiede nicht erkennen. Im Spektraifarbenmischapparat (Nagel-Anomaloskop) ist durch die Mischung des Rot 670 nm mit Grün 556 nm im Vergleich mit spektralem Gelb 589 nm die Diagnose der Rot-Grün-Farbensinnstörungen möglich. Blaustörungen sind sehr selten. Farbenuntüchtige sind für Berufe mit hoher Anforderung an den Farbensinn untauglich. Die Störungen sind angeboren und nicht durch Hilfsmittel zu beseitigen. Etwa 8 % der Männer und 0,4 % der Frauen sind davon betroffen. Erworbene Farbensinnstörungen sind nur schwer zu klassifizieren, da die ursächlichen Prozesse an verschiedenen Stellen der Netzhaut oder des Sehnervs liegen können, zeitlichen Veränderungen unterliegen und auch durch Medikamentenwirkung auftreten.

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